Das sind nur zwei der Kernfragen, die sich hinter diesem Begriff Urvertrauen verbergen. In diesem Artikel beleuchte ich das Thema Grundvertrauen, was es bedeutet, wie es entsteht und wie man es ggf. im erwachsenen Alter kultivieren kann. Denn schließlich benötigen wir Zuversicht um mutig sein zu können und nicht in Situationen zu verhaften, weil uns das Leben Angst macht. Ja, was ist Urvertrauen genau? Man könnte sagen, dass Urvertrauen und Grundvertrauen dasselbe sind. Das Gefühl, dass für einen immer gesorgt ist. Dass man richtig ist und so sein darf, wie man ist. Dass sich im Leben schon alles findet, was für einen gut ist. In einem Satz zusammengefasst: Es ist die Überzeugung, dass das Leben gut ist! Puh ja, ich weiß, da sieht es bei den meisten von uns nicht so rosig aus. Denn daraus lässt sich auch schon erfühlen, wann man dieses Gefühl normalerweise entwickelt: In der Kindheit, allem voran in den ersten Lebensmonaten und Jahren. Wenn das Baby erlebt, dass Mama und Papa kommen, wenn es schreit, dass man für es sorgt, das man es hört, sieht, hält, gut zu ihm ist, Geborgenheit spendet, dann festigt sich in dem Kind das Gefühl: „Ich bin es wert, geliebt zu werden... ich fühle mich geborgen... Ich werde verstanden und angenommen... Es lohnt sich zu leben, denn das Leben ist gut" Und dieses Gefühl, dass schon so früh im Leben als Fundament gebildet wird, ja sogar schon im Mutterleib, das ist die Basis für die Zuversicht und das Urvertrauen im ganzen weiteren Leben. Nach dem richten wir uns aus, wenn es im Leben mal stürmisch ist, das beeinflusst unsere Handlung, ob wir in einer Situation verharren, die für uns nicht gut ist, oder ob wir den Mut haben zu springen. Tja... Vielleicht gehörst auch du zu den Menschen, die bei dieser kurzen Zusammenfassung sich eingestehen "müssen", dass sie das Leben nicht wirklich als gut empfinden. Dass da Widerstände, Wände, Ängste und Zweifel sind. Dass es schwer fällt einen Sprung zu wagen, weil die Angst, dass man ins Leere springt größer ist, als die Zuversicht, dass man dadurch etwas gewinnt. Wenn dem so ist, kann ich dir versichern: Du bist damit nicht alleine. Viele von uns konnten nicht ideal aufwachsen, so ist es halt einfach im Leben. Es geht darum, erst mal zu wissen, was Phase ist und dann das Beste draus zu machen und für sich selbst bestmögliche Alternativen zu schaffen. Fakt ist: Dieses Basis-Fundament können wir im Erwachsenen Alter nicht flicken. Aber wir können ein neues setzen. Natürlich, es ist ein zusätzliches Konstrukt und es bedarf bewusster Anstrengung, wohingegen das Urvertrauen ein automatischer Mechanismus ist. Aber ich bin immer froh, wenn wir trotzdem unser Leben in die Hand nehmen können, statt die Hände in den Schoss zu legen und Trübsal zu blasen. Auch mein Start ins Leben war mehr als schwierig und krukelig. Ungewollt aus einer Affäre entstanden, zu einer Zeit, in der in Ungarn noch der Kommunismus herrschte und sowas absolutes no go war, ganz besonders auch in der religiösen Gruppierung, der sich meine Eltern zugehörig fühlten. Und auch später wurde es immer schwerer. Da ist es bei mir leider mit Urvertrauen auch nicht so weit her. Und so gehöre ich auch zu denjenigen, die bei neuen Herausforderungen, die mein Leben zum Beben bringen erst mal Panik bekommen, weil die Angst hochkommt, dass alles nur schlimm werden kann, dass für mich nicht gesorgt ist, dass das Leben zu mir nicht gut ist und so weiter. Das kommt erstmal aus der Basis, ob ich will oder nicht. Das kommt von meinem kleinen inneren Kind, dass genau sowas erlebt hat. Und dann kommt das große aber: Ich bin heute erwachsen und ich habe diverse Möglichkeiten, etwas für meine Zuversicht und mein Vertrauensgefühl zu tun. Es sind bewusste Anstrengungen und sie werden mir nicht geschenkt, aber sie helfen. Ist es nicht das, was zählt? Es macht keinen Sinn, über das hätte, wäre schön gewesen etc. nachzugrübeln. Natürlich denke ich mir selbst heute noch in einem unbewussten Moment "wäre es schön, mit einem Grundgefühl von Optimismus durch die Welt zu gehen..." Aber: Ich kann immerhin etwas dafür tun, dass es leichter ist. Daher ist die einzige Frage die sich wirklich stellt: Wenn es ist, wie es ist, wie machen wir daraus das Beste und wie sorgen wir für uns selbst so gut wie irgend möglich? Ich erinnere mich noch an eine Vortragsreihe über Epigenetik, der ich vor einigen Jahren lauschen durfte. In dieser wurde aufgezeigt, dass sich Generationen ändern, wenn sich ihre Lebensumstände ändern bzw. wenn eine Generation bewusste Anstrengungen unternimmt. Es wurde beispielsweise an Mäusen aufgezeigt, dass sich Geschwister der gleichen Rasse, wenn man sie in völlig verschiedene Umfelde platziert extrem unterschiedlich entwickeln und auch ihre Nachkommen. Die Maus, die in einem stressigen, lebensbedrohlichen Umfeld lebt, ist agiler, körperlich schlanker aber auch hektischer und nervöser. Ihre Nachkommen entwickeln bereits einen leicht anderen Körperbau, der den Lebensumständen angepasste Schnelligkeit ermöglicht. Das Geschwisterchen wurde wiederum in eine ganz entspannte, ruhige Umgebung versetzt, in der es Nahrung ohne Anstrengung fand und chillen konnte. Sie ist gemütlich, entspannt, dicklich, jedoch auch faul und ihre Nachkommen erfahren ebenfalls eine körperliche Anpassung an die Umstände. Was hat das mit uns zu tun? Es wurde deutlich gemacht, dass die Art, wie wir Leben sich nicht nur auf uns, sondern auch auf unsere Nachkommen auswirkt. Die Kernaussage war "wenn wir etwas ändern, an uns arbeiten, uns heilen... dann wirkt sich das auf alle kommenden Generationen nachhaltig aus. Kinder, die z.B. durch fettleibige Eltern - wohl möglich auch schon Großeltern - eine gewisse Vorbelastung / Disposition haben, können diese für ihre eigenen Kinder bereits völlig ausmerzen können, wenn sie ihr eigenes Leben sehr gesund, aktiv und bewusst leben. Ähnliches wurde auf allen möglichen Gebieten belegt. Interessanter Weise waren viele Zuhörer in hohem Maße empört, weil sie dies als zu viel Verantwortung empfanden. Ich sehe das ganz anders: Mir persönlich gibt das unglaublich Hoffnung. Das zeigt doch, dass wir echt was bewirken können. Das ist ein klarer Beweis, dass wir uns selbst nachhaltig verändern können. So sehr, dass davon noch die kommenden Generationen profitieren. Das ist doch wirklich wunderbar! Daher also die Frage: Wenn wir dieses Urvertrauen nicht eingepflanzt bekommen haben, was können wir tun, damit wir trotzdem positiv durchs Leben gehen und Veränderungen als Chancen sehen? Allem voran geht es um den Kontakt zum inneren Kind. Dieser ängstliche, zarte, vielleicht auch bockige und wilde Anteil lebt in uns allen. Und das ist der Anteil, dem wir ins Angesicht sehen dürfen, den wir in den Arm nehmen dürfen. Ich habe bereits einen Artikel zum Kontakt mit dem inneren Kind geschrieben, den ich dir an dieser Stelle gerne ans Herz lege. Schaffst du es, hier in Kontakt zu gehen, Frieden auf zu bauen, ist das ein riesiger Meilenstein für eine positive Lebenseinstellung. Es geht nämlich allem voran darum, dass du spürst "ich kann für mich selbst sorgen". Wenn du das verinnerlichst, wenn das innere Kind merkt "jetzt ist da jemand, der sich um mich kümmert, der mich hört, sieht, hält" dann nimmt dir das ganz viele Zukunftsängste. Jetzt sorgst du ja für dich selbst, du hast nichts mehr zu befürchten. Sehr hilfreich können in der alltäglichen Bewältigung auch Affirmationen sein. Ich habe dir etliche positive Affirmationen vertont, auf die ich an dieser Stelle auch gerne nochmal verlinke. Sie helfen dir, eine gute Grundausrichtung zu haben und können dir in schwierigen Lebenslagen tatsächlich eine große Hilfe sein. Je positiver du dich programmierst, desto entspannter kannst du Herausforderungen begegnen. Eine weitere Hilfe sind Mantras. Der Heilkraft des Mantrasingens habe ich ebenfalls schon einen Artikel gewidmet. Singen ist Heilung für deine Seele. So oder so. Mantras wiederum haben eine ganz spezielle Kraft. Sie können dich tief von innen heraus in eine "Schwingung" versetzen, die dich stabilisiert, tröstet und stärkt. Daher ist es sehr empfehlenswert, wenn du besonders auch in etwas kniffligeren Zeiten dich Täglichen in paar Minuten hinsetzt und Mantras singst. Gerne eines, dessen Bedeutung dir bewusst ist und das dir Freude macht. Außerdem empfiehlt es sich auch dieses Mantra 108 mal zu chanten, beispielsweise mit einer Mala. Die 108 fache Rezitation verankert das Mantra tief in deinem Sein und du wirkst merken, dass du dich danach tatsächlich viel umfassender ruhig fühlst. Ein Mantra das ich in herausfordernden Zeiten häufig chante ist "Om Namah Shivaya". Damit wird darum gebeten, dass sich alle Hindernisse und Not auflösen. Außerdem sagt man, verleiht es ewiges Glück und Unsterblichkeit. Singe dieses Mantra und erfahre die besondere Wirkung am eigenen Leib. Bestimmte Yoga Asanas stärken ebenfalls dein Grundvertrauen. Allem voran die kraftvollen Helden- / Kriegerhaltungen. Praktizierst du diesen Helden Fow regelmäßig, trägt dies einen großen Beitrag zu deiner inneren Stabilität bei.
Hüfte und Oberkörper öffnen sich auf die Seite. Das Becken wird leicht nach vorne gekippt, das Steißbein zieht nach unten. Schieb kraftvoll in die Beine und ausgestreckten Arme auf Schulterhöhe. Sprich folgende Affirmation: Ich vertraue darauf, dass sich der richtige Weg für mich findet und stelle mich der Herausforderung. Ich weiß, dass für mich stets gesorgt ist. Alles kommt zur rechten Zeit.
Sprich folgende Affirmation: Ich lasse los und lasse geschehen. Ich gebe mich dem Leben hin, möge sich alles fügen, wie es am Besten ist und meinem höchsten Wohl dient.
Mit der Einatmung ziehst du die Arme nach oben zum Himmel und lässt die Schultern bewusst los. Schieb kraftvoll in die Beine und Arme. Sprich folgende Affirmation: Ich öffne mich der Sonne meines Lebens. Ich empfange all das Schöne, dass dieser Tag für mich bereithält und bin dankbar.
Das Standbein ist kraftvoll und gestreckt. Der Oberkörper geht in die Waagerechte, die Arme streben nach vorne und die Schultern dürfen sich entspannen. Das hintere Bein ist so hochgehoben und gestreckt wie nur möglich. Denke an tiefe Atmung. Sprich folgende Affirmation: Ich bin kraftvoll und erreiche meine Ziele und Träume mit Leichtigkeit. Ich stelle mich mutig der Herausforderung und weiß, dass das für mich Bestmögliche geschieht. Variation: Du kannst diese Asana auch dynamisch ausführen. Mal sind die Hände vor dir ausgestreckt, mal führst du sie am Körper seitlich nach hinten, als würdest du fliegen. Dann bringst du die Arme wieder kontrolliert nach vorne. Die Affirmation kannst du in diesem Fall abwandeln auf: "Ich stürme meine Ziele und Träume an und erreiche sie mit Leichtigkeit..." und "Ich fliege meinen Wünschen entgegen und alles fügt sich zu meinem höchsten Wohl..."
Bring das hintere Bein mit einer Einatmung nach vorne neben das vordere Bein und atme aus. Entspanne dich kurz, atme und spüre nach und dann wiederholst du diese Sequenz und die Affirmationen auf der anderen Körperseite. Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren. Herzensgrüße Eszter
0 Comments
Leave a Reply. |
|