Haare waschen tut auf die eine oder andere Art jeder. Hast du dabei schon mal darüber nachgedacht, was du dir da so alles auf den Kopf schmierst? Und ob das wirklich eine gute Idee ist? Wie viele andere, habe auch ich mich vor über einem Jahr zum Haare waschen mit absolut natürlichen Produkten entschieden (kurz No-Poo). Gerne berichte ich dir hier über meine Erfahrungen und Erfolge um dir Mut zu machen. Vielleicht kann ich dich ja zu einem eigenen kleinen Experiment inspirieren. Das unsere Gesichtshaut sehr sensibel ist, darüber sind wir uns vermutlich alle einig. Nur selten macht man sich jedoch bewusst, dass es mit der Kopfhaut genauso aussieht. Und das die ganze Chemie, die in herkömmlichen Haar-"Pflege"-Produkten enthalten ist tatsächlich weitreichendere Folgen haben kann... Auf so einen Hinweis, kommt des öfteren die Reaktion "oh man, wenn man nach dem geht, dann müsste ich ja schon längst an allem möglichen gestorben sein, was kann das also schon noch schaden..." Natürlich ist dies eine legitime Herangehensweise. Und ich sehe durchaus auch, dass man um gewisse "Belastungen" nicht herum kommt. Aber wieso es nicht wenigstens bestmöglich und mit Hausverstand versuchen? Ist die Chemiekeule bei der Haarwäsche denn wirklich nötig? Die Unternehmen und ihre Werbung machten uns glauben, nur mit allen möglichen - meist künstlich hergestellten - Pflegeprodukten die Haare in den Griff zu bekommen. Davon abgesehen, dass diese Artikel meist unglaublich teuer sind, sind sie schlicht unnötig. Glaubst du unsere Vorfahren sind ständig mit ekelig oder unschön aussehenden Haaren rumgelaufen? Gibt es nicht sogar alte Berichte die von der Haarpracht manches Volkes berichten? Grundsätzliches zu der Umstellung auf natürliche Haarwaschmittel Dadurch, dass die Haare von herkömmlichen Haarpflegemitteln massiv entfettet werden, fetten sie auch stärker nach, einfach um das Gleichgewicht auf dem Kopf zu gewährleisten. Mit diesem Phänomen macht man vermutlich zum ersten Mal bewusst Bekanntschaft, wenn man sich für Natur pur entscheidet. Daher muss eines ganz klar gesagt werden: Es gibt eine Umstellungsphase - bei mir waren es ca. 3 Monate - in der die Haare häufiger zu waschen sind, bzw. von mir häufig zusammengebunden getragen wurden. Der Körper produziert einfach aus Gewohnheit extrem viel Fett und dieser Automatismus lässt erst mit der Zeit nach. Stimmt, das ist nicht schön. Aber ist das nicht ein deutliches Zeichen dafür, dass das, was alle Welt mit den Haaren macht doch nicht so gesund sein kann, wie wir meinen? Schließlich lässt dieses Nachfetten mit der Zeit deutlich nach. Meine langen Haare musste ich schlussendlich nur einmal die Woche Haare waschen. Nachdem ich jahrelang Naturkosmetik-Haarwaschprodukten verwendet habe, die eh schon deutlich sanfter sind, als ihre chemischen Nachbarn, hatte ich den Impuls, zu etwas noch natürlicherem zu wechseln. Etliche Recherchen später entschied ich mich schließlich für: Haarwäsche mit Lava-Erde, also Wascherde Im Folgenden schildere ich dir wie das geht, was du brauchst und was meine Erfahrungen sind. Die von mir verwendete Kombination ist folgende: (Die Mengenangabe ist für langes Haar, meines war knapp hüftlang, bei kürzeren Haaren ggf. die Menge reduzieren) 3 EL Lava-Erde (Ghassoul - Wascherde reinigt sanft und äußerst gründlich) 1 EL Amla Pulver (indische Stachelbeere - schenkt Haaren Volumen & Glanz, erhält Kopfhaut gesund, viel Vitamin C) 1 EL Reetha Pulver (Waschnuss - reinigt sanft und gründlich) 1 EL Shikakai Pulver (Akazienart - gegen Reizungen & Schuppen, spendet Glanz & Fülle, regt das Haarwachstum an) 1 TL Zimt Pulver (ggf. für den Duft, achte darauf milden bio Zimt zu kaufen) 150-200 ml lauwarmes Wasser (je nach gewünschter Konsistenz und Pulvermenge evtl. mehr bzw. weniger Wasser)
Jetzt kannst du die Masse für ca. 30 Min. - gern auch etwas länger oder über Nacht im Kühlschrank - stehen lassen. Schüttle den Behälter vor dem Benutzen nochmal kraftvoll durch. Dann massierst du die Flüssigkeit gründlich in die Kopfhaut und die besonders anfälligen Stellen ein. Trag sie Stück für Stück auf, so dass du jede Stellen auf deinem Kopf einmal ordentlich durchgearbeitet hast. Den übrigen Rest verteilst du in die Längen. Lass es jetzt einige Minuten einwirken - während dessen kannst du dich deinem restlichen Körper widmen. Spüle deine Haare anschließend GRÜNDLICH aus. Das ist besonders wichtig! Dieser Schritt dauert etwas, da die Lava-Erde sich gefühlt recht hartnäckig hält. Also alles schön mit der Ruhe und dafür besser bewusst mehr Zeit einplanen, als man das bei herkömmlichen Haarwaschmitteln kennt. Fertig ist das Hexenwerk :) Nach der Haarwäsche habe ich immer eine Saure-Rinse-Spülung verwendet - ist ein echter "Geheimtipp". Die Details findest du in einem separaten Post zu "natürlicher Haarspülung" Vorteile dieser Haarwäsche:
Meine Friseurin war absolut begeistert von der Gesundheit meiner Haare und der Kopfhaut. Trotz ausgesprochen langen Haaren und fast einjähriger Friseurabstinenz hatte ich nahezu keinen Spliss. Das die Längen immer zu einer gewissen Trockenheit neigen ist klar. Dieser kann man aber mit pflegenden Mitteln, die man in die Spitzen und Längen gibt wunderbar entgegenwirken. Nachteile dieser Haarwäsche:
Mich hat ehrlich gesagt die versaute Badewanne am meisten genervt. Man muss die Wand und die Badewanne nach der Haarwäsche wirklich gründlich durchspülen weil Rückstände zu schwer entfernbaren Flecken führen. Die zeit- und wasseraufwändige Ausspülerei fand ich ebenfalls nicht ganz optimal. Auch habe ich nach dem ersten halben Jahr häufiger Amla und Shikakai Pulver weggelassen, weil sie meine Haare überpflegten. Da aber diese Kombination dem starken Nachfetten in der Anfangszeit hervorragend entgegenwirken kann, empfehle ich dir für die Umstellungsphase diese Kombination. Neugierig geworden? Was sind deine Erfahrungen? Schreib es hier gerne unter den Post. Fragen sind natürlich auch stets Willkommen. Natürlich kannst du - wenn deine Haare von Haus aus eher trocken sind oder du einfach neugierig bis - auch gleich meinen jetzigen Favoriten ausprobieren, den ich seit ca. 6 Monaten verwende. Hier findest du alles zur Haarwäsche mit Roggenmehl. So oder so, hoffe ich, dich zu einem kleinen Experiment inspiriert zu haben und dass du mit dem Ergebnis genauso happy bist, wie ich. Herzensgrüße Deine Eszter
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