Ein paar Worte über... M. Scott Peck's Buch "Der wunderbare Weg - eine neue spirituelle Psychologie"29/9/2018 Dieses Werk von Scott Peck hat mein Leben nachhaltig verändert, daher lege ich es dir gerne ans Herz. Er behandelt in diesem Werk die großen Fragen des Lebens: Wie gehen wir mit Herausforderungen um? Wie freunde ich mich mit Disziplin an?Was ist echte Liebe? Wodurch zeichnet sie sich aus? Was hat sie mit innerem Wachstum zu tun? Und was mit Psychotherapie? All dies, tut er mit so einer Hingabe und Wärme, dass es tief im Herz berührt und großartige Transformationshilfe bietet. Text auf der Rückseite des Buches "Aus jeder Zeile dieses Buches spürt man, dass Peck ein großartiger Therapeut ist, der durch persönliche Offenheit und eigenes Wachstum jede enge dogmatischer Schulrichtungen und Ausbildungskonzepte überwunden hat... Ich bin überzeugt, dass jeder aufmerksame Leser von diesem Buch sehr viel profitieren wird." (Thorwald Dethlefsen) Über den Autor Morgan Scott Peck war ab 1963 als Psychiater, Psychotherapeut, Schriftsteller und Bestsellerautor tätig und veröffentlichte 1987 das Buch "Der wunderbare Weg". Durch seine zeitlose Herangehensweise an die großen Fragen, die viele sich im Leben stellen, wurde das Buch zum weltweiten Erfolg. Allein in der USA wurde es über sechs Millionen Mal verkauft. Es wurde in 20 Sprachen übersetzt und erschien über 258 mal auf der Bestseller-Liste der New York Times. Außerdem gründete er 1984 die Stiftung "Community Encouragement" die das Ziel hatte, der Bevölkerung die Prinzipien einer echten Gemeinschaft näherzubringen und durch diverse Vorträge und gemeinnützige Veranstaltungen die Wahrnehmung zu schulen bzw. die Menschen zu unterstützen. Er erhielt für seine Forschungen und Bücher rund um Psychologie bzw. der Verbindung zwischen Psychologie und Glauben / Religion mehrere Auszeichnungen und weltweite Anerkennung. Ich zolle ihm für seine Arbeit große Anerkennung und auch Dankbarkeit. Vor diesem Werk kannte ich Psychologen vorwiegend als distanziert und zurückhaltend. Ich will jetzt nicht Lieblosigkeit unterstellen, aber bei all dem Guten und der Heilung, die ich dank Psychotherapie erleben durfte, hatte ich trotzdem immer das Gefühl, dass etwas fehlt. Oft war ich auch nahe daran, selbst Psychologie zu studieren, weil ich weiß und fühle, dass es zu meinem Weg gehört, andere auf ihrem zu begleiten. Es erfüllt mich und macht mich glücklich. Allerdings verwarf ich diesen Gedanken wiederholt, weil ich mit der Distanziertheit / "Gefühlskälte" die ich bei "normalen" Therapeuten häufig sah, nicht konform ging und gehe. Dass es auch anders geht, ja sogar gehen sollte, wurde mir durch dieses Buch klar. Peck schreibt hierzu: Danke - genau so ist es!!!
Wie ich in einem anderen Beitrag bereits erwähnte, habe ich begleitend zu meiner Yogalehrerausbildung eine Transformationstherapie gemacht, um all die Altlasten, die während der Ausbildung präsent werden gleich zu bearbeiten und so die Ausbildung als Katalysator zu nutzen. Egal wie viel wir auf unserem Weg schon angesehen haben, es gibt immer etwas zu bearbeiten und wir tun gut daran uns dem zu stellen. Zum einen, weil wir so immer mehr in ein Gefühl von Frieden kommen und zum anderen, weil wir so auch für andere immer besser da sein können. Schließlich haben wir schon etliche Täler durchwandert, können Handwerkszeug und Erfahrung weitergeben sowie Mut machen, dass es auch wieder besser wird. Diese Transformationsarbeit war für mich etwas ganz besonderes und hat tiefgreifendere Ergebnisse erzielt, als vieles davor. Natürlich kann es daran liegen, dass für manches einfach die Zeit reif sein muss. Außerdem war eines der Kernelemente, ein Bewusstsein für das inneren Kind zu schafft und damit wieder vereint zu werden, was mir wirkungsvoller erscheint, als jede herkömmliche "Therapie". Aber gefühlt lag auch sehr viel an der liebevollen Begleiter, die mich durch meine Themen hindurch begleitete. Es ist so wertvoll und durch keine Kompetenz der Welt ersetzbar, wenn man das Gefühl hat, dass dem "Therapeuten" - ich weiß du magst das Wort nicht lieber Bernd, aber mir fällt in diesem Kontext kein besseres ein - im besten Sinne etwas an einem liegt. Mitgefühl gepaart mit gesehen und gehört werden ist pure Heilung. In manchen Sitzungen ging es ganz schön ans Eingemachte und ich weiß noch, dass ich innerlich mir gesagt habe "ich weiß du magst mich und bist für mich da... ok, ich bin bereit kurz zu zerbrechen und vertraue darauf, dass du da bist und mich beschützt, bis ich mich wieder zusammengesetzt habe." Für jemanden ohne Therapieerfahrung mag das jetzt etwas dramatisch klingen, aber all jene, die sich schon ihren inneren "Dämonen" und "Ängsten" gestellt haben, wissen, wovon ich rede. Ich glaube wir können uns den dunklen Flecken in uns nicht vollends stellen, wenn wir keinen bei der Hand haben, der uns bedingungslos annimmt und uns das Gefühl von "geliebt sein" vermittelt. Es ist einfach eine Grundvoraussetzung um den Mut dazu aufzubringen. Deshalb finde ich Scott Peck's Worte so kostbar. Er bringt vieles wunderbar auf den Punkt. Wieso ich dieses Buch so liebe Eigentlich bin ich schon mitten im Thema. Ich schätze sein Buch so, weil er nicht schön malt. Er ist ehrlich und gibt doch Hoffnung. Seine Botschaft ist ganz klar "du bist deines Glückes Schmied, niemand sonst, also hopp hopp, mach dich auf... habe Mut, Eigenverantwortung für dein Leben zu übernehmen und lass das gejammer..." ABER: Er tut all dies nicht oberflächlich oder gefühllos. Vielmehr gibt er eine ganze Reihe an Handwerkszeug mit auf den Weg, neue Sichtweisen die Mut machen und Hoffnung spenden. Es ist absolut lebensbejahend und lebensnah. Gleichzeitig scheut Scott Peck auch nicht vor "unangenehmen" aber wichtige Themen zurück. Ich mag seine unverblümte und doch warme Schreibweise. Manche Sätze liest man zwei oder dreimal, entweder, weil sie sooo gut sind oder weil doch auch mal ne ziemliche Komplexität aufweisen. So oder so, hat er etliches zu bieten. Ich möchte dir hier anhand einer Passage aus Scott Peck's Buch einen Einblick geben, die mir in meinem Leben sehr geholfen haben und unverändert helfen. Denn der innere kleine Schweinehund lebt in jedem von uns. Kapitel 1 - Probleme und Schmerz "Das Leben ist schwierig. Das ist ist eine große, ja, eine der größten Wahrheiten. Es ist eine große Wahrheit, weil wir sie, wenn wir sie wirklich erkennen, transzendieren. Sobald wir ernsthaft wissen, dass das Leben schwierig ist - es wirklich verstehen und akzeptieren - ist es jedoch nicht länger schwierig. Sobald nämlich einmal die Tatsache akzeptiert ist, dass das Leben schwierig ist, ist dies gar nicht mehr so wichtig. Die meisten Menschen sehen diese Wahrheit, dass das Leben schwierig ist, nicht klar. Statt dessen klagen sie mehr oder weniger unablässig, lauthals oder unterschwellig über das riesige Ausmaß ihrer Probleme, ihrer Bürden und Schwierigkeiten, als sei das Leben im allgemeinen leicht, als solle es leicht sein... Das Leben ist eine Serie von Problemen. Wollen wir darüber klagen oder sie lösen? Wollen wir unseren Kindern beibringen sie zu lösen? Disziplin gehört zu dem Grundwerkzeugen, die wir brauchen, um die Probleme des Lebens zu lösen. Ohne Disziplin können wir nichts ausrichten. Mit nur etwas Disziplin können wir nur einige Probleme lösen. Mit totaler Disziplin können wir alle Probleme lösen. Was das Leben schwierig macht, ist, dass der Prozess, sich Problemen zu stellen und sie zu lösen, schmerzhaft ist. Probleme erwecken in uns, je nach ihrer Natur, Frustration oder Kummer oder Trauer oder Schuldgefühle oder Reue oder Zorn oder Angst oder Furcht oder Qual oder Verzweiflung. Diese Gefühle sind unangenehm, sehr unangenehm und tun oft so weh, wie physischer Schmerz... Da das Leben eine endlose Reihe von Problemen stellt, ist das Leben immer schwierig und ebenso voller Schmerz wie voller Freuden. Aus diesem gesamten Prozess jedoch, Problemen zu begegnen und sie zu lösen, gewinnt das Leben seinen Sinn. Probleme sind die Scheidewand, die zwischen Erfolg und Misserfolg unterscheidet. Probleme rufen unseren Mut und unsere Weisheit auf den Plan; tatsächlich schaffen sie unseren Mut und unsere Weisheit. Nur durch Probleme wachsen wir. Wenn wir das Wachstum des menschlichen Geistes fördern wollen, so fordern wir die menschliche Fähigkeit zum Problemlösen heraus und fördern sie, genauso wie wir unseren Kindern in der Schule bewusst Probleme zu lösen geben... "Die Dinge, die wehtun, lehren uns etwas" sagt Benjamin Franklin. Aus diesem Grund lernen weise Menschen, Probleme nicht zu fürchten, sondern willkommen zu heißen, gerade den mit Problemen verbundenen Schmerz zu begrüßen. Die meisten von uns sind nicht so weise. Da wir den damit verbundenen Schmerz fürchten, versuchen wir fast alle in größerem oder geringerem Maße, Problemen auszuweichen. Wir zaudern und hoffen, sie würden von alleine vergehen. Wir ignorieren sie, vergessen sie, tun so, als existierten sie nicht... Wir versuchen, Probleme zu umgehen, statt sie rundheraus in Angriff zu nehmen. Wir versuchen, aus ihnen herauszukommen, statt sie zu durchleiden. Diese Neigung, Probleme und den ihnen innewohnenden gefühlsmäßigen Leiden auszuweichen, ist die Hauptgrundlage aller menschlichen seelischen Krankheiten... In jedem Fall, weichen wir, wenn wir das echte Leiden vermeiden, das aus dem Umgang mit Problemen folgt, auch dem Wachstum aus, das Probleme von uns fordern. Aus diesem Grund hören wir bei chronischer seelischer Krankheit auf zu wachse, wir bleiben stecken... Darum wollen wir uns und unsere Kinder mit Mitteln versehen, mit denen man spirituelles Wachstum erreicht. Damit meine ich, wir selbst und unsere Kinder sollten lernen, das Leiden notwendig und wertvoll ist, dass man sich Problemen direkt stellen und den damit verbundenen Schmerz durchleben muss. Ich habe gesagt, Disziplin sei eines der Grundwerkzeuge, die wir brauchen, um die Probleme des Lebens zu lösen. Es wird sich zeigen, dass diese Werkzeuge Techniken des Leidens sind; Mittel, durch die wir den Schmerz von Problemen so erleben, dass wir sie durcharbeiten und erfolgreich lösen können und dabei lernen und wachsen... Es sind vier (Werkzeuge): Aufschub von Belohnung, Akzeptanz von Verantwortung, Hingabe an die Wahrheit und Ausgewogenheit. Es liegt auf der Hand, dass dies keine komplizierten Werkzeuge sind, deren Anwendung ausgedehnte Übung erfordert. Im Gegenteil, es sind einfache Werkzeuge und fast alle Kinder sind im Alter von 10 Jahren zu ihrem Gebrauch fähig..." Puh, ja, das ist jetzt keine happy sunshine Passage. Aber ich finde sie unglaublich wertvoll. Denn im Grunde besagt sie nichts anderes als "hej, hör auf dich damit zu beschäftigen, dass du ein Problem / Thema hast, hör auf dir ein zu reden, das es anders ein müsste, hör auf dich darüber zu beschweren und suche nach der Lösung. Sei lösungsorientiert und hilf dir selbst..." Das wiederum ist ja unglaublich positiv. Lerne zu fischen, statt dich darüber zu beschweren, dass du nicht satt bist, wäre eine nette Metapher, die Scott Peck's Lebenseinstellung wiederspiegelt. Beide meiner Elternteile sind hervorragend darin, bei einem Sturz, wie eine Katze, geschmeidig wieder auf den Füßen zu landen. Ich bewundere diese Eigenschaft sehr und glücklicherweise ist sie mir auch mit in die Wiege gelegt worden. Trotzdem, oder vermutlich gerade weil ich schon recht früh meine Berge an Problemen wälzen musste, hatte ich lange eine Aversion gegen sie und wollte ihnen aus dem Weg gehen. Nur dass dadurch IMMER alles nur noch schlimmer wurde. Sie lösen sich einfach nicht in Luft auf und - um mal von der spirituellen Seite heranzugehen - sie begegnen uns auch nicht umsonst. Sie sollen uns etwas lehren, auf etwas aufmerksam machen, uns etwas vermitteln. Und das können sie nur, wenn wir nicht davon laufen sondern uns ihnen stellen. Die vier Werkzeuge, die Scott Peck detailliert beschreibt, haben mich damals sehr zum nachdenken gebracht und es half mir viel dabei, meine Herausforderungs-Abwehrmechanismen zu entschärfen und mich schneller und mutiger an sie heran zu wagen. Trotzdem sitzt da manchmal der innere Schweinehund und schüttelt den Kopf. "Nööööö, heute nicht, kein Bock, verdammt nochmal jetzt mag ich einfach nicht, zzzz..." - ja solche Tage gibt es auch. Und es ist ok, solange man darüber auch mit ein bisschen Selbstironie schmunzeln kann und sich dann mit den Worten "na komm, hilft ja doch nichts, gib dir einen Ruck... je schneller du es angehst, desto schneller hast du es hinter dir..." doch noch aufrafft. Vielleicht einen Tag später, vielleicht auch zwei, aber es eben doch tut, weil man sonst feststeckt und anfängt krank zu werden, was ja nun vor lauter "Faulheit" echt nicht sein muss. Denn eines lernt man ziemlich schnell: So schlimm, wie es scheint, ist es nie. Es ist viel mehr so, dass der Schatten der Herausforderung, so groß wirkt, wie ein Elefant. Dabei ist es meist doch nur eine Maus... Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Vorgeschmack auf das Buch geben und dein Interesse wecken. Viel Freude beim Lesen, verinnerlichen, umsetzen und heilen. Herzensgrüße Deine Eszter
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